Bild: Paramount Pictures |
Worum geht es? Ihr kommt nie drauf: um Cowboys und Aliens. Ja wirklich. Endlich mal ein Film, dessen Titel absolut hält, was er verspricht und noch eine Horde kampfwütiger Indianer oben drauf legt. Der Regisseur Jon Favreau, auch bekannt durch seine Iron-Man-Verfilmungen mit Robert Downey Jr., hat hier zwei Genres vermischt, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Mehr Crossover geht nicht.
In dem Film werden die Bewohner der abgehalfterten Goldgräbersiedlung Absolution irgendwo im wilden Westen der USA irgendwann Ende des 19. Jahrhunderts von bösartigen, unheimlichen Wesen in fliegenden Geräten angegriffen, die ihre Angehörigen entführen. Zunächst hält man die Fremden für Dämonen, denn mit den Begriffen Alien oder Außerirdischer konnte damals niemand etwas anfangen. Zur gleichen Zeit trifft Jake Lonagan in Absolution ein, nachdem er ohne Erinnerung daran, wer er ist und woher er kommt, mitten in der Prärie aufgewacht ist. Nur das seltsame Armband an seinem linken Handgelenk, das er nicht mehr abkriegt, gibt ihm einen Hinweis. Als es sich als die einzige effiziente Waffe entpuppt, die die Menschen gegen die Aliens einsetzen können, erkennt er, dass es zwischen ihm und diesen Wesen eine unheimliche Verbindung gibt und langsam kehrt die Erinnerung zurück.
Der Hauptdarsteller ist Daniel Craig, den meisten als James Bond bekannt. Er macht auch hier seine Sache sehr gut, ich als Zuschauerin leide mit ihm, wenn er sich an die schrecklichen Ereignisse erinnert, die dazu führten, dass er die Frau verliert, die er geliebt hat. Und Craig macht in Cowboy-Klamotten eine wahnsinnig gute Figur. Mein lieber Scholli. Zeitweise erinnert er an den jungen Clint Eastwood, der den wortkargen Fremden in den Spaghettiwestern zur Ikone gemacht hat. Sein Gegenspieler, der im Lauf der Geschichte zum Verbündeten wird, ist der gnadenlose Rinderbaron Dolarhyde, dargestellt von Harrison Ford, der als alter Kriegsheld und unbarmherziger Boss extrem gut rüberkommt. Olivia Wilde, den meisten aus der TV-Serie "Dr. House" bekannt, spielt die mysteriöse Ella, die mehr über die Aliens weiß, als sie zunächst zugibt und ein ganz eigenes Interesse daran hat, ihnen den Kampf anzusagen. In weiteren Nebenrollen glänzen unter anderem Sam Rockwell und Clancy Brown.
Der Film startet als beinharter Western im fast schon klassischen Stil und greift all jene Klischees auf, die das Genre prägen. Sämtliche Stereotypen, die wir aus so ziemlich jedem Western kennen, gibt es auch in Absolution. Doch als die Aliens angreifen, ihre Väter, Frauen und Söhne entführen, kommt die SciFi-Note hinzu, die Charaktere werden mit ungeahnten Konflikten konfrontiert, an denen sie wahlweise scheitern oder wachsen. Die Action entwickelt sich rasant. Verfolgungsjagden zwischen Pferden und Raumschiffen, Faustkämpfe zwischen Menschen und Aliens, Schießereien, bei denen die klassische Flinte auf die außerirdische Laserkanone trifft.
Ohne CGI geht auch hier nix, aber die Effekte sind glaubwürdig und natürlich in den Film eingebaut, ohne aufgesetzt zu wirken. Die Aliens sehen sehr hässlich aus und erinnern mit einigen Features durchaus an Ridley Scotts berühmtes HR-Giger-Alien. Die Viecher sind schnell, größer als Menschen und auch um einiges stärker. Sie haben sogar einen Grund, warum sie ausgerechnet im wilden Westen zu jener Zeit gelandet sind. Sie haben es aufs Gold abgesehen und bauen es mit ihrem gigantischen in die Erde getriebenen Raumschiff ab. Die Menschen, die sie entführen, dienen nur nebensächlich Forschungszwecken. In erster Linie scheinen sie den Aliens einfach nur gut zu schmecken. Uärgs.
Was mir noch gut gefiel, war der Soundtrack, der war wirklich sehr, sehr schön und passte perfekt zum Film.
Ich gebe diesem gelungenen Western-SciFi-Crossover-Machwerk 4 von 5 Goldnuggets!
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