Worum geht's?
Gi-hun ist ein vom Pech verfolgter glücksspielsüchtiger Mann, der schon fast alles verloren hat inklusive seiner Ehe, seines Jobs und seines Geldes. Er lebt bei der schwerkranken Mutter in überaus ärmlichen Verhältnissen, ihm fehlt es aber an Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, um an seiner Situation etwas zu ändern. Da begegnet ihm ein geheimnisvoller Mann in der U-Bahn und lädt ihn zu einem Geschicklichkeitsspiel ein. Für jede gewonnene Runde soll Gi-hun Geld erhalten, verliert er, darf der Fremde ihm eine Ohrfeige verpassen. Und Gi-hun sammelt jede Menge Ohrfeigen ein, hat am Ende aber eine ordentliche Summe zusammengespielt und erhält von dem Mann eine seltsame Visitenkarte. Wenn er an einem Spiel interessiert sei, bei dem er noch mehr Geld gewinnen könne, solle er die Nummer auf der Karte anrufen, spricht der Fremde und verschwindet.
Mein Eindruck
Hätte ich die Zeit gehabt, ich hätte diese eine Staffel (9 Folgen à ca. 55 Minuten) am liebsten in einem Stück geschaut, so fasziniert war ich davon. Auf den ersten Blick ist es eine wilde, schrill-bunte Mischung aus Dystopie, Horror, Science Fiction und typisch asiatischem Overacting, an das ich als Westeuropäerin mit entsprechend geprägten Sehgewohnheiten mich erst einmal gewöhnen musste. Aber zwischen den Zeilen blitzt eine Menge kluger, gut platzierter Kritik an Gesellschaft, Klassismus und Kapitalismus durch. Kaum einer der Charaktere war mir auf Anhieb sympathisch, doch ich fühlte trotzdem schon bald mit einigen der Spieler*innen, fieberte mit ihnen und betrauerte das eine oder andere Ausscheiden. Lange bleibt unklar, warum diese Spiele gespielt werden, wer dahintersteckt und wer davon profitiert. Hundertprozentig wird das auch bis zum Ende nicht aufgeklärt, so viel darf ich schon verraten. Allerdings ist das Ende auch so gestaltet, dass man da problemlos eine zweite Staffel dranhängen kann. Ich wäre wieder dabei.
Ich vergebe 4 von 5 angeleckten Zuckerplätzchen!
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