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Sonntag, 6. Juni 2021

Scary Stories to Tell in the Dark - Mein Eindruck

Gruselgeschichten, die man sich im Dunkeln erzählt - wer kann da schon widerstehen? Also ich jedenfalls nicht! Da spricht mich ein Horrorfilm mit genau diesem Versprechen im Titel - "Scary Stories to Tell in the Dark" - natürlich an. Er stand schon ein Weilchen auf meiner Watchlist und kam nun endlich dran.

Worum geht es?

USA, Ende der 60er Jahre. In der Kleinstadt Mill Valley treffen sich die Freunde Stella, Chuck und August (Auggie) zum alljährlichen Halloween-Trubel. Sie geraten mit Bad Boy Tommy und seinen Freunden aneinander, treffen auf ihrer Flucht mit Ramon zusammen und landen schließlich in einem seit Jahren leerstehenden Haus, von dem man sagt, dass es dort spukt. Angeblich haust dort noch immer der Geist von Sarah, einem Mädchen, das einst aus irgendwelchen omnimösen Gründen von seinen Eltern dort eingesperrt worden war. Wer im Haus Sarah bittet, ihr eine Geschichte zu erzählen, dem erzählt ihr Geist eine Horrorgeschichte - die letzte, die man hört, bevor man stirbt. Soweit die urbane Legende. Statt auf einen Geist zu treffen, entdecken die Freunde hinter einer Geheimtür das Zimmer, in dem Sarah gelebt haben muss, und finden dort ein Buch, in das ebenjene Sarah ihre Gruselgeschichten geschrieben hat. Stella, selbst eine angehende Jungautorin, nimmt das Buch kurzerhand mit, um zu Hause darin zu lesen. Dabei macht sie eine grausige Entdeckung. Auf leeren Seiten tauchen nach und nach neue Geschichten auf, und sie erzählen davon, wie Menschen, die Stella kennt, einer nach dem anderen ums Leben kommen - indem sie ihren größten Ängsten leibhaftig begegnen. Gleich nach dem ersten Zwischenfall versucht Stella, das Buch zurückzubringen, doch das Ding ist hartnäckig und lässt sich nicht so leicht loswerden.

Hintergrund

Der Film basiert auf einer Buchreihe des Autors Alvin Schwartz, die tatsächlich als Kinderbücher gelten. In diesen geht eine Gruppe von Teenagern mysteriösen Todesfällen in ihrer Heimatstadt nach. Produzent Guillermo del Toro beschloss, daraus einen einzigen Film zu machen, in dem einige dieser mysteriösen Fälle miteinander kombiniert werden. Dabei ließ er sich für das Creature Design stark von Illustrationen aus den Büchern inspirieren, von denen er ein paar für seinen Film wohl sehr originalgetreu "nachbauen" ließ. Ich persönlich kenne die Bücher nicht, finde es aber spannend, dass aus dieser Vorlage am Ende ein so gruseliger und teilweise doch ziemlich brutaler Film entstanden ist, der in Deutschland übrigens eine FSK16-Freigabe erhielt - also nix mit Kinderfilm!

Hat es mir gefallen?

Eindeutig ja. Der Film hat Spaß gemacht und mir tatsächlich die eine oder andere Gänsehaut auf die Arme gezaubert. Die Ausgangsidee - ein paar Freunde betreten ein altes Haus und treten damit unheimliche Ereignisse los - ist natürlich keine allzu originelle, doch wurde sie samt aller aus diesem Fehler entstandenen Konsequenzen packend und kreativ weiter gesponnen. Einige der Gegner fand ich auch extrem creepy - ehrlich mal, schon allein diese Vogelscheuche und was sie mit Tommy anstellt (sorry für den kleinen Spoiler) ... *schüttel* Außerdem stehe ich auf Geschichten über magische Bücher!

Gutes Darstellerensemble, wohldosiert eingesetzte Schreckmomente, stetig steigende Spannung, schönes 60er-Jahre-Setting, tolle Monster und die bange Frage, wie es wohl für jeden Einzelnen ausgehen mag, machen diesen Film zu einem der besseren Horrorfilme der letzten Jahre. Diese schaurige Atmosphäre, als säße man wirklich am Lagerfeuer und hörte jemandem zu, der fiese Horrorgeschichten erzählt, das war richtig toll. Es geht also auch ohne Zombies und wadentiefe Blutbäder, Daumen hoch.

Meine Bewertung sind dementsprechend umherstolpernde
4 von 5 gruseligen Vogelscheuchen!

Lieblingszitat: "Du liest das Buch nicht - das Buch liest dich."

"Scary Stories to Tell in the Dark" gibt es derzeit auf Netflix kostenlos im Stream.

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