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Mittwoch, 19. Mai 2021

Love, Death & Robots - Die fantastische Anthologie-Serie

Ich mag Kurzgeschichten und lese sehr gern Anthologien. Dabei bevorzuge ich die Genres Horror und Science Fiction sowie alle möglichen Crossover-Szenarien, die daraus entstehen können. Diese Art von Geschichten gibt es aber auch zum Anschauen. Die Anthologie-Serie "Love, Death & Robots" hat mich sofort gepackt. Vor ein paar Tagen startete die zweite Staffel. Der perfekte Anlass, meine heutige Lodhudelei dieser Netflix-Perle zu widmen.

Keine Ahnung, ob "Love, Death & Robots" ein Geheimtipp ist. Ich bin auch nur durch Empfehlungen von Gleichgesinnten in meinen Social Media Kanälen darauf gestoßen. Es dürfte auf jeden Fall nicht jedermanns Geschmack sein. Es ist wirklich sehr speziell. Grob vereinfacht besteht die Serie aus einer Reihe von Kurzfilmen, die größtenteils auf sehr unterschiedliche Weise animiert wurden und Themen behandeln, die sich alle unter dem Dach "Science Fiction" versammeln lassen. Das Faszinierende ist sicher die Visualisierung. Die Animationen sind so unterschiedlich und so fantastisch umgesetzt, dass ich das Ganze schon fast als Kunstwerk bezeichnen würde.

Jede Folge erzählt eine eigene, in sich abgeschlossene Geschichte. Hier und da blitzt eine gute Portion Humor durch, aber die meisten Geschichten sind ziemlich düster und abgründig - und teilweise extrem blutrünstig. Aber selbst die drastischsten Gewaltdarstellungen haben aufgrund der künstlerischen Animationen etwas Ästhetisches an sich - Herrje, ich weiß, wie das klingt, aber mir fällt nichts Besseres ein, um es zu beschreiben.

Gerade habe ich mit Staffel 2 begonnen, die leider nur aus 8 Folgen besteht. Die erste Staffel hatte 18! Wer ein wenig Inhaltsangabe zu den einzelnen Geschichten benötigt, kann das sehr gut auf Wikipedia machen.

3 Robots - LDR Staffel 1 - (Foto: Netflix)
Zu meinen persönlichen Favoriten aus Staffel 1 zählen:

Sonnies Vorteil - abgründig und blutrünstig

Drei Roboter - witzig und süß und voller ... Katzen!

Die Augenzeugin - atmosphärisch, Murmeltiertag-Vibes, brutal

Nacht der Fische - märchenhaft, wunderschön, irgendwie traurig

Geheimkrieg - Horror im russischen Hinterland, malerisch schön


Staffel 2 liegt nun auch hinter mir. Mein noch frischer Eindruck: Atemberaubend schöne Bilder, thematisch wieder gut gemischt mit Zutaten ganz nach meinem Geschmack, hier und da mit einer angenehmen Portion schwarzem und makabrem Humor gewürzt. Nicht jede Idee zündet oder reißt mit, doch insgesamt bin ich sehr zufrieden.

Auch hier haben sich schnell ein paar Favoriten herauskristallisiert:

Automatisierter Kundenservice - böse und skurril, tiefschwarzer Humor

Jäger und Gejagte - dystopisch, philosophisch und tragisch

Ice - weniger von der Story, aber optisch ein absoluter Leckerbissen

Im hohen Gras - eine waschechte Horrorstory, schön creepy


Ice - LDR Staffel 2 - (Foto: screenrant.com)

"Love, Death & Robots" - das sind Märchen für Erwachsene, blutige, grausame Geschichten, manchmal nur kleine Ausschnitte, die Einblicke in riesige, beängstigende Welten gewähren. Auf makabre Weise verspielt, ernsthaft, verbunden mit großer Leichtigkeit. Wie lebendig gewordene Gemälde im Stil eines Anton Semenov.

Ich vergebe für die Serie "Love, Death & Robots" als Gesamtkunstwerk volle 5 von 5 perfekt animierten mit etwas Blut besprenkelten Glitzersternen!


Zur Einstimmung hier der Trailer zu Staffel 2:



Ob ihr die Serie am Stück durchsuchtet oder sie Folge für Folge genießt - ich wünsche viel Spaß dabei! Derzeit findet ihr alle Staffeln auf Netflix.

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