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Freitag, 31. August 2012

Prometheus - Mehr als nur ein Alien-Prequel

Bild: http://www.projectprometheus.com/
Monatelang wurde der Plot von Ridley Scotts neuestem SciFi-Abenteuer streng geheim gehandelt und im Internet kursierten jede Menge Gerüchte darüber, worum es in "Prometheus" gehen würde. Der Trailer war schon früh veröffentlicht und versprach Spektakuläres. Dass es eine Art Prequel zu der Alien-Filmreihe sein würde, deren ersten Teil ebenfalls Ridley Scott gedreht hatte, war klar. Aber welche Fragen würden in diesem Film beantwortet werden? Wie würde er sich in den Kanon einfügen?
 
Darum geht es:
 
In der nahen Zukunft findet die Wissenschaftlerin Elizabeth Shaw mit ihrem Partner überall auf der Erde Artefakte bzw. uralte Malereien, die ihnen den Weg zu einem Sonnensystem weisen. Sie vermuten, dass sie dort auf die "Konstrukteure" treffen, die Aliens, die einst die Menschheit erschaffen haben.

Mit dem Raumschiff Prometheus und einer Crew aus Technikern und Wissenschaftlern fliegen sie los. Nach zwei Jahren im Tiefschlaf erreichen sie den Mond, auf dem sie Bauwerke entdecken, die auf die Konstrukteure hindeuten. In ihrem Inneren finden sie, wonach sie suchen: den 2000 Jahre alten Leichnam eines sehr humanoid wirkenden Außerirdischen. Allerdings ist nicht alles tot in den höhlenartigen Gängen und bei den pyramidenförmigen Bauwerken handelt es sich auch nicht um Tempel, sondern um verborgene Raumschiffe, die immer noch betriebstüchtig sind und eine tödliche Fracht transportieren. Ihr Ziel: die Erde.

Ich habe mir den Film in der vergangenen Woche endlich selbst angeschaut. Die vielen Kritiken darüber, wie unausgegoren dieser Film sei, teile ich ganz und gar nicht. Ich betrachte "Prometheus" auch nicht so sehr als ein Prequel von Alien. Diese Sichtweise hilft ungemein, den Film zu mögen und in das darin beschriebene Universum einzutauchen.
 
Design und Setting sind atemberaubend. Die fremde Welt wirkt feindlich und mysteriös und lässt den Zuschauer spüren, wie fremdartig und gefährlich sie ist. Die Alien-Kreaturen lassen nicht lange auf sich warten, wobei man hier trotz der "Alien"-Prequel-Vorgabe nicht gleich die bekannten Viecher mit doppeltem Maul und Säure statt Blut erwarten darf. Die ersten Außerirdischen sind mikroskopisch klein, dann kommen welche in Schlangenform und -größe, das schlimmste ist ein krakenartiges Ding mit Tentakeln und Mäulern, das einer Lovecraft-Geschichte entsprungen sein könnte. Auch die humanoiden Aliens, die angeblich unsere Konstrukteure sind, treten persönlich auf - mehr oder weniger. Und ganz zum Schluss erleben wir dann die Geburt der Alienrasse, die Sigourney Weaver alias Ripley das Leben so schwer gemacht hat.
Von den Schauspielern fand ich Nomi Rapace als Elizabeth Shaw sehr überzeugend - der nehme ich die Kämpfernatur und den unbändigen Überlebenswillen voll ab. Das andere Highlight war Michael Fassbender als der Android David. Androiden mit zwielichtigen Absichten haben in den Alien-Filmen immer schon eine Schlüsselrolle gespielt. Das war hier nicht anders. Und Fassbender bringt das gefühlslose, berechnende und gleichzeitig äußerlich freundliche künstliche Menschwesen sehr überzeugend rüber. Charlize Theron als schlechtgelaunte Kapitänin war auch sehr cool. Meine Lieblingsszene war zugleich eine der krassesten Szenen des ganzen Films - eine Alienabtreibung mit Hilfe eines sogenannten MedPods, eines vollautomatischen Chirurgie-Roboters. Alter Schwede!

Ja, der Film wurde von manchem Kritiker zerrissen und hat längst nicht die Einspielergebnisse geliefert, die man von ihm erwartet hatte. Meine Erwartungen hingegen wurden voll erfüllt. Ich fand "Prometheus" spannend, gut besetzt, wunderschön fotografiert und mit einem Klasse Ende ausgestattet, das den Weg zu einer neuen Weltallsaga ebnet.

Ich würde diesem Film 4 von 5 Sternen geben.
P.S. Die offizielle Website ist übrigens richtig toll gemacht in dem Stil, als existiere die Firma Weyland Corporation wirklich. Surftipp!

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