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Montag, 16. Januar 2023

Filmtipp: "The Black Phone"

Es gibt Filme, da passt für mich einfach alles: Story, Spannung, Figuren, Setting, Design, Kostüme, Soundtrack. Zu diesen Filmen zähle ich jetzt auch "The Black Phone", den Horror-Thriller aus dem Jahr 2021. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Joe Hill, dem Sohn von Stephen King. Ich habe noch nichts von Joe Hill gelesen, muss das aber schleunigst nachholen, denn ich glaube, das dürfte ganz nach meinem Geschmack sein.

Worum geht's?

Wir befinden uns in einer amerikanischen Kleinstadt im Jahr 1978, und auf den ersten Blick wirkt alles normal, fast schon idyllisch. Wir lernen die Geschwister Finney und Gwen kennen und bemerken schnell den ersten dunklen Fleck: Die Mutter ist tot, der alleinerziehende Vater trinkt zu viel und ist von der Situation überfordert, was immer wieder in häuslicher Gewalt gegen die eigenen Kinder endet. Gwen hat hellseherische Fähigkeiten: Sie träumt Dinge, die später wahr werden, oder kann Orte und Personen sehen, die wirklich existieren, ohne dass sie ihnen je zuvor begegnet wäre. Über allem schwebt eine dunkle Bedrohung: Ein unbekannter Serientäter, der "Greifer", treibt in der Gegend sein Unwesen. Immer wieder verschwinden Jungen, auch aus Finneys eigenem Freundeskreis. Und eines Tages erwischt es Finney selbst.

Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich in einem schalldichten Kellerraum, in dem es nur eine Matratze, eine Toilette und - ein schwarzes Telefon an der Wand gibt, das aber nicht funktioniert, wie ihm der Greifer, ein maskierter unheimlicher Mann, erklärt. Noch tut er Finney nichts, aber der Junge weiß genau, dass er hier raus muss, wenn er überleben will. Dann klingelt das angeblich tote Telefon. Finney hebt ab und hört am anderen Ende die Stimme eines der Jungen, die vor ihm vom Greifer entführt und getötet wurden. Weitere tote Jungen telefonieren mit Finney, sie alle geben ihm hilfreiche Hinweise, damit er sich befreien kann. Ob ihm das gelingt, bevor der Greifer hinter sein Geheimnis kommt?

Hat es mir gefallen?

Und wie! Hier werden genau die Dinge auf perfekte Weise miteinander kombiniert, die eine spannende, unheimliche Geschichte ausmachen. Ein Kind ist in Gefahr und muss über sich hinauswachsen, um sich selbst zu retten. Der Bösewicht ist ein gesichtsloser Mensch, der hinter seinen furchteinflößenden Masken zum Monster wird. Geister und Stimmen aus dem Jenseits spielen eine wichtige Rolle, übersinnliche Fähigkeiten kommen zum Einsatz, und alles wird garniert vom körnig-rauen Charme der 70er Jahre und einem fabelhaften Soundtrack. Ethan Hawke als Psychopath und Mason Thames, der gerade mal 14 Jahre alt war, als dieser Film rauskam, als das Entführungsopfer spielen fabelhaft. Aber auch Madeleine McGraw als Finneys Schwester Gwen liefert eine unglaublich intensive Leistung ab. Die Gruselmomente waren geschickt verteilt und sorgten weniger für Jumpscares als vielmehr für ein intensives Gänsehauterlebnis, das sich im Lauf des Films immer weiter steigert.

Ich habe mit Finney gelitten und mitgefiebert und genau wie er die Hoffnung nie aufgegeben, dass er sich irgendwie aus seiner ausweglos scheinenden Situation befreien könnte.

Dafür gibt es von mir begeisterte 5 von 5 mit Sand gefüllten schwarzen Telefonhörern.

"The Black Phone" gibt es derzeit auf Amazon Prime Video. Ich empfehle es euch von ganzem Herzen!

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