Worum geht's?
In Staffel 1 lernen wir Jonah Heidelbaum (Logan Lerman) kennen. Im Jahr 1976 lebt der jüdische junge Mann mit seiner Großmutter in New York, wo diese von einem Unbekannten ermordet wird. Jonah kommt dem Täter auf die Schliche und erfährt, dass es sich um einen ehemaligen Nazi aus dem Dritten Reich handelt, der unter falscher Identität ein unbehelligtes Leben in den Staaten führt. Hilfe erhält Jonah von Meyer Offermann (Al Pacino), einem reichen Juden, der sich als enger Freund seiner Großmutter vorstellt und Jonah einlädt, seiner Gruppe von Juden beizutreten, die zusammen Jagd auf in den USA untergetauchte Nazis machen. Die Jagd eskaliert immer weiter, und die selbsternannten Rächer gehen wahrlich nicht zimperlich mit ihren Zielpersonen um. Am Ende von Staffel 1 macht Jonah eine schockierende Entdeckung über die wahre Identität von Meyer Offermann. Danach zerschlägt es die Hunters in alle Himmelsrichtungen. Allerdings birgt die letzte Szene einen Cliffhanger, den ich als "jaw dropping" bezeichnen würde: Der größte Nazi von allen ist noch am Leben!
Staffel 2 führt eine neue Figur ein, eine Jüdin, die ebenfalls auf brutale Weise Jagd auf Nazis macht, und zwar als Einzelgängerin und diesmal nicht in Amerika, sondern in Europa, genau gesagt in Österreich. Der Name der jüdischen Jägerin (beängstigend gut: Jennifer Jason Leigh) ist Chava, und sie wird sich als Schwester von Jonah Heidelbaums ermordeter Großmutter entpuppen. Jonah lebt derzeit in Paris, ist verlobt und heimlich immer noch auf der Jagd nach Nazis. Dabei erfährt er etwas, das er kaum glauben kann, doch zeitgleich kommen auch andere Mitglieder der Hunters-Truppe derselben Sache auf die Spur: Adolf Hitler lebt, und zwar in Südamerika, wohin er zusammen mit seiner Frau Eva Braun unentdeckt fliehen konnte. Die Gruppe wird wieder zusammengetrommelt für die letzte große Mission: Adolf Hitler jagen und seiner gerechten Strafe zuführen.
Mein Eindruck
Mich hat die Serie umgehauen. Ich finde die Story großartig, ich liebe den gesamten Cast, mir gefällt der 70er Style, der sich in Mode, Setdesign und Soundtrack ausdrückt. Es wird nicht mit Action und brutalen Gewaltdarstellungen gespart, gleichzeitig drückt die Geschichte aber emotional so rein, dass sie einen gar nicht kalt lassen kann. Mein persönliches Highlight war die Folge 7 aus Staffel 2, die man sich auch sehr gut als Standalone anschauen kann - wahnsinnig gut erzählt, wahnsinnig gut gespielt und super intensiv. Aber auch die finale Folge von Staffel 2 hat mich extrem gepackt. Da fallen auch ein paar zeitlos wichtige Sätze wie der von dem Staatsanwalt, der an einer Stelle sagt:
"One day they will find a new idol. Born out of some new means of mass communication. But peddling the same old lies. And dying cultures and deep states. And we will counter him..."
Die Parallelen zum Rechtsruck in vielen demokratischen Ländern weltweit, zu rechtsradikalen Bewegungen heute und zu geistigen Strömungen, die rückwärtsgewandt, geschichtsrevisionistisch und faktenleugnend geprägt sind, sind nicht zu übersehen.
Ich persönlich finde, dass "Hunters" eine der besten Serien ist, die ich bisher auf Amazon Prime Video gesehen habe, und eine der wichtigsten mit einer starken politischen Botschaft - unterhaltsam verpackt in einem teilweise tarantinoesk anmutenden Thriller.
Es wird wohl bei zwei Staffeln bleiben, aber das ist okay, denn die Serie hat ein richtiges und - wie ich finde - gutes Ende. Es bleiben ein paar lose Fäden, aber die große Geschichte findet ihren Abschluss.
Da vergebe ich volle 5 von 5 blutbespritzten Sternen.
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